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Seit meinen ersten
Gehversuchen auf dem Gebiet der Fotografie war es mein Bestreben,
qualitativ möglichst gute Fotos (bzw. in meinem Fall meist Dias) zu
machen. Daher kam für mich eigentlich nur eine Spiegelreflexkamera in
Frage. Diese Kamerabauart ermöglicht es, eine Riesenauswahl von Zubehör
zu verwenden und bietet mit Ihrem Sucher die Möglichkeit, das zu
fotografierende Objekt, direkt durch die Optik auszuwählen und scharf zu
stellen (andere Kleinbildkameras haben ja einen separaten Sucher). Meine
erste war vor knapp 10 Jahren die Canon EOS1000. Da ich mit ihr rundum
zufrieden war und mir nur ein paar technische Details fehlten, legte ich
mir vor gut 4 Jahren die EOS50 zu. Diese ist bereits eine
semiprofessionelle Kamera mit jeder Menge Automatikfunktionen und allen
nur erdenklichen manuellen Einstellmöglichkeiten. Knappe 800,- DM (nur für
den Body, ohne Objektive sind zwar damals auch kein Schnäppchen gewesen,
aber eine qualitativ ähnliche Kamera vom Rivalen Nikon kostete damals
etwa 100,- DM mehr. Heute ist dieses Modell leider neu nicht mehr erhältlich,
daher kann ich keine Preisangaben in € machen. Das Nachfolgemodell
EOS50E gibt es aber (fast baugleich) heute immer noch und kostet etwa 400
€.
Allgemeines
Weshalb fotografieren heute immer noch so viele Leute mit einer
Spiegelreflexkamera, obwohl es doch schon so gute Digitalkameras gibt.
Selbst die besten Digitalkameras kommen mit 6 Megapixel immer noch nicht
an die Abbildungsqualität einer guten Spiegelreflexkamera heran,
insbesondere wenn es um Ausschnittsvergrößerungen geht. Des weiteren
sind die Highend - Geräte im Digitalbereich noch sehr teuer (ab 1000 €
aufwärts) und nur bei sehr wenigen Modellen kann man Wechselobjektive
verwenden. Daher werden Spiegelreflexkameras wohl noch ein paar Jahre den
Ton in Sachen Qualität angeben
Doch nun zur Kamera selbst. Die EOS50 hat einen zuverlässigen Autofokus,
den man aber auch abschalten kann, falls es erforderlich sein sollte (zum
Beispiel in der Dunkelheit). Die Belichtungszeiten sind von 30 Sekunden
bis zu 1/4000 Sekunde einstellbar. Längere Belichtungszeiten erreicht man
im manuellen Programm der Kamera. Diese sind insbesondere für
Nachtaufnahmen erforderlich. Die Belichtungsmessung erfolgt
vollautomatisch über Mehrzonenmessung bzw. Selektivmessung. Die EOS50 hat
dafür einen Anschluss für einen Kabelfernauslöser. Noch einfacher ist
es mit der Infrarot-Fernbedienung zu arbeiten. Bis zu 2,5 Bildern pro
Sekunde schafft der motorische Filmtransport, so dass die Kamera auch für
Sportaufnahmen gut geeignet ist. Ein ausklappbarer Blitz ist in die Kamera
integriert. Er fährt bei der Automatikfunktion von allein aus, falls es
zu dunkel ist. Der Blitz hat aber leider nur eine geringe Leitzahl
(geringe Reichweite), so dass ein zusätzliches Blitzgerät ein sinnvolles
Zubehör ist. Es werden von der Kamera alle gängigen Blitzgeräte
einschließlich Computerblitzen unterstützt. Das Gewicht der Kamera beträgt
(mit Film und Batterie) etwa 600g, dazu kommt dann das jeweils gewählte
Objektiv.
Batterie und Filme
Als Batterie kommt die in der Fotografie gebräuchliche „2 CR 5“ zum
Einsatz. Die Batterie reicht für ca. 20 - 50 Filme (je nach Häufigkeit
der Nutzung und den Außentemperaturen (desto kälter um so kürzer die
Haltbarkeit der Batterie). Leider kostet sie zwischen 15 € und 20 €.
Es werden normale Kleinbildfilme (24mmx36mm) verwendet. APS-Filme passen
nicht rein, aber meiner Meinung nach ist APS eh nur etwas für Spielmaxen
;-). Wusstet Ihr schon, dass für die Panoramafunktion von APS einfach
oben und unten vom Negativ etwas weggelassen wird und der Rest in die Länge
gestreckt wird? Außerdem verdichten sich die Anzeichen, dass sich das APS
Format international nicht richtig durchsetzen wird. Da bleibe ich
jedenfalls lieber beim klassischen Format und kann selbst entscheiden,
welche Ausschnitte eventuell mal vergrößert werden sollen.
Objektive
Alle EOS - kompatiblen Objektive können verwendet werden. Sowohl die
Original-Canon, als auch die von anderen unzähligen Zubehörfirmen (Sigma
und Tamron sind die bekanntesten). Das wechseln der Objektive geht
problemlos und kann aufgrund des massiven Metallsockels auch beliebig oft
ohne Abnutzung geschehen. Für Leute die nicht wechseln wollen, empfehle
ich z.B. das 28-200mm von Tamron, ein gutes Allroundobjektiv, allerdings
etwas lichtschwach. Leute, die sich nicht scheuen, Objektive zu wechseln
sind mit 2 einzelnen Objektiven besser bedient, z.B. 24-80mm und 75-300mm.
Objektive mit Festbrennweiten sind meist teurer, aber auch viel lichtstärker.
Von Profis werden daher vielfach Festbrennweiten bevorzugt. Wer einmal ein
Foto mit einem guten 24mm Weitwinkelobjektiv mit dem eines Zoomobjektivs
bei Einstellung 24mm verglichen hat, weiß was ich meine.
Die Einstellmöglichkeiten
Es gibt mehrere Aufnahmemodi. So werden fast alle Situationen abgedeckt.
Erstens die Vollautomatik: hier macht die Kamera fast alles von allein,
Auslöser drücken, der Blitz klappt bei Bedarf von allein aus, warten bis
das Motiv scharf gestellt ist und schon ist es passiert. Zweitens
Automatikmodus: genau wie Vollautomatik nur ohne automatischen Blitz.
Drittens Zeitautomatik: hier stellt man die Blende manuell ein, die Zeit
errechnet die Kamera allein. Viertens die Blendenautomatik: Zeit manuell
einstellen, Blende erfolgt automatisch. Fünftens die manuelle Stellung:
hier kann der Fotograf alle Parameter selbst einstellen. Alle Modi sind
mit Autofokus und mit manuellem Fokus kombinierbar.
Die Motivprogramme
Es gibt weiterhin sogenannte Motivprogramme. Diese sind für Anfänger gut
geeignet. Man wählt anhand kleiner Symbole das aus was man gerade
fotografieren möchte. Es gibt diese Programme für Portraits,
Landschaftsaufnahmen, bewegte Motive (Sportbilder), sowie ein spezielles
Tiefenschärfeprogramm. Bei den Motivprogrammen ermittelt die Kamera die
jeweils besten Parameter für die jeweilige Situation, z.B. eine kurze
Belichtungszeit bei Sport oder eine möglichst große Tiefenschärfe bei
Landschaften.
Und noch ein paar Schmäckerchen
Viele weitere Einstellmöglichkeiten bietet die Kamera, die ich gar nicht
alle aufzählen möchte, damit der Beitrag hier noch „lesbar“ bleibt
;-). Der wichtigste Unterschied zwischen der EOS50 und der EOS50E ist der
intelligente Autofokus der „E“. Hier steuert man mit seiner Pupille
die Scharfstellung. Blickt man nach rechts durch das Objektiv, dann wird
der angeschaute Ausschnitt scharf gestellt, blickt man nach links oben,
dann dieser usw.. Einige weitere Eigenschaften seien zumindest noch erwähnt.
Man kann Filme gezielt über- bzw. unterbelichten. Man kann bis zu 9
Aufnahmen auf ein Negativ übereinander belichten, der Sucher kann (für
Brillenträger) im Dioptrienbereich angepasst werden. Nicht ganz
abgeknipste Filme können vorzeitig zurückgespult werden, und ein
Selbstauslöser (Fernbedienung möglich) ist ja heute selbstverständlich.
Fazit
Zusammenfassend sei noch bemerkt, dass eine solche Kamera sicherlich etwas
schwerer und größer ist als ein Kompaktmodell, aber die unzähligen
Gestaltungs- und Einstellmöglichkeiten sowie die hervorragende Qualität
entschädigen dafür mehr als ausreichend. Ich empfehle diese Kamera all
denen, welche eine moderne Spiegelreflexkamera mit guter Verarbeitung und
hervorragenden mechanischen Eigenschaften suchen. Vermutlich werden noch 2
oder 3 Jahre ins Land gehen bis, Digitalkameras die optischen
Eigenschaften dieser Kamera erreichen. Auch für Laien, welche sich mit
dem Gewicht anfreunden können, ist diese Kamera aufgrund der
hervorragenden Automatik durchaus empfehlenswert.
Dieser Bericht wurde
auch bei ciao veröffentlicht, copyright: PeterPan2
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